Samstag, 2. Februar 2013

Ein Vera Falck Quickie:
Blinder Zeuge


Ein Vera Falck Quickie:
Schauplatz Dortmund
Blinder Zeuge

Ein maskierter und bewaffneter Gangster hat den Juwelierladen auf dem Westenhellweg in Dortmund überfallen – so viel ist klar, als Kommissarin Vera Falck von der SOKO ›»Ruhr‹« eintrifft. Schutzpolizisten befragen die Augenzeugen, Rettungssanitäter kümmern sich um einen Mann.
»Er ist blind«, sagt einer der Sanitäter. »Er bettelt hier auf dem Westenhellweg in der Gegend um die Reinoldikirche, sagen die Ladeninhaber. Der Gangster hat ihn bei der Flucht über den Haufen gerannt und niedergeschlagen.«
Gerade als Vera sich über den Mann beugt, kommt er wieder zu sich. Seine Lider flattern, Vera blickt in starre Pupillen.
»Falck, SOKO ›'Ruhr‹'!«, stellt sie sich vor. »Sie sind von dem Gangster überrannt worden?«
Der Blinde streckt seine Hand aus. »Alfons Dette«, sagt er. Er tastet herum. »Meine Brille!«
»Hier.« Der Sanitäter reicht ihm eine dunkle Sonnenbrille.
Dette setzt sie auf. »Ick erinner mir nur, dass mich eener vorm Juwelierladen anjerempelt und mir dann ein Ding verpasst hat«, sagt er. »Ick jehe diese Strecke jeden Tag und weeß jenau, welche Jeschäfte wo sind.«
»Alfons Dette«, murmelt Vera Falck nachdenklich. »Kenne ich Sie nicht? Haben Sie sich nicht immer wieder mit angeblichen Krankheiten ins Bergmannsheil oder das Uni-Klinikum einweisen lassen, um dort wochenlang auf Kosten der Krankenkassen zu leben?«
»Det is ja wohl Unsinn!« Dette senkt den Kopf. »Ick hab nen Jehirntumor! Seit eem Jahr bin ich vollkommen blind. Deswegen kann ick jetzt auch nur sagen, dass der Jangster, der mir det Ding verpasst hat, wohl so meine Jröße hat. Und Turnschuhe hatter jetragen, die haben so bestimmte Jeräusche jemacht, als er zu dem blauen Wagen lief. Und die Karre – also ich hab noch den Motor aufheulen hören. Da saß wohl ein Komplize am Steuer – und dann sind bei mir die Lichter ausjefallen und ich hab nix mehr mitjekriegt. Bis vorhin.«
Einer der Beamten, die die erste Tatortaufnahme gemacht haben, kommt zu Vera Falck. »Wir haben jetzt die Bänder der Videoüberwachung aus dem Juweliergeschäft ausgewertet. Die Türkamera hat erfasst, wie der Gangster den Blinden hier überrannt hat und dann in einen blauen Ford gesprungen ist. In dem muss ein Komplize gewartet haben. Die Fahndung nach dem Wagen läuft.« Er sieht zu Dette. »So ein Video ist besser als die Aussage von einem Blinden, oder?«
»Unbedingt«, meint Vera. »Allerdings kann Alfons Dette hier genauso gut sehen wie Sie und ich.«
Was ist Vera aufgefallen?

Lösung: siehe am Ende der Seite


Wer hat den bekannten Psychotherapeuten in Dortmund ermordet? Was passierte wirklich bei der Geiselnahme im Gelsenkirchener Amtsgericht? Wer bedroht die berühmte Musicaldarstellerin aus Oberhausen? Und was steckt hinter dem Mord in Duisburg?
Wenn die Kripo vor Ort nicht mehr weiterkommt – dann muss Kommissarin Vera Falck von der SOKO Ruhr den Fall übernehmen. Die Sonderkommissarin löst jeden Fall zwischen Duisburg und Dortmund mit der ihr eigenen Kombinationsgabe. Und die Leser der Ratekrimis sind stets auf Augenhöhe mit der Ermittlerin, sie sammeln Indizien, ziehen gemeinsam mit Vera Falck Schlussfolgerungen und spüren Sie so am Ende die Täter auf. Die Ratekrimis von H. P. Karr sind der ideale Krimigenuss – am Stück oder auch für zwischendurch.

 Erscheinungstermin: Februar 2013



H. P. Karr, geboren in Thüringen, lebt seit 1960 im Ruhrgebiet. Er veröffentlichte bisher zahlreiche Kriminalstorys, Hörspiele und Romane. Für den »Gonzo«-Thriller »Rattensommer« erhielt er 1996 gemeinsam mit Walter Wehner den Friedrich-Glauser-Preis für den besten Krimi des Jahres.
www.hpkarr.de

H.P. Karr:
Vera Falck ermittelt
30 Rate-Krimis
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Lösung: Dette erwähnt, dass der Fluchtwagen blau gewesen war. Als Blinder hätte er die Farbe nicht erkennen können.
(Copyright: by author)