Samstag, 18. März 2017

Mord nach Rezept - zurück in die Achtziger

H. P. Karr präsentiert
Mord nach Rezept – Band 10:
Die Retro-Edition – mit zwei Dutzend Krimis zurück in die Achtziger


 

Die Achtziger – das sind die Jahre von Horst »Schimmi« Schimanski, von Kreml-Flieger Mathias Rust, dem Tod von Uwe »Ehrenwort« Barschel und dem Beginn der langen Ära Helmut »Birne« Kohl, der uns als Bundeskanzler durch die deutsche Wiedervereinigung am Ende des Jahrzehntes führte.
Zwei Dutzend clevere Kriminalstorys aus der guten alten Zeit – als im Fernsehen noch »Derrick« und »Columbo« ermittelten. Die Hits des Jahrzehntes waren »Take On Me« von a-ha , Nena mit »99 Luftballons« und natürlich »Jeanny« von Falco.


Story Nummer 15 
Meike Doppler: Geständnis einer schönen Witwe

Trenchcoat, kalte Zigarre, Strubbelfrisur und »Eine Frage hätte ich noch, Sir!«: Inspektor beziehungsweise Lieutenant Columbo vom LAPD löste bis Mitte der Achtziger im deutschen Fernsehen seine Fälle. Dargestellt von Peter Falk, der seine Paraderolle als schlitzohriger Chaoten-Cop in insgesamt neunundsechzig Filmen bis ins Jahr 2003 mit nie nachlassendem Vergnügen spielte. Die Mörder und Mörderinnen, die er dabei überführte, waren Hollywood-Berühmtheiten wie Vera Miles, Leonard Nimoy, William Shatner, Faye Dunaway oder Robert Vaughn. Und aus dem jungen Regisseur, der zu Beginn der Serie die dritte Episode inszenierte, wurde später ein ganz Großer: Steven Spielberg. Inspektor Columbos scheinbar beiläufiges »Sir ... eine Frage noch ...« hat vielleicht ein bisschen Pate gestanden bei der folgenden Story.

Als Helen Lagarde aus dem Bus stieg, stieß Brückner die Tür des Streifenwagens auf und stieg aus. Helen Lagarde entdeckte ihn sofort. Brückner ging ihr entgegen.
»So ein Zufall, Sie hier zu treffen!«, sagte er erfreut. »Ich wollte nachher zu Ihnen hinausfahren, um Ihnen noch einige Fragen zu stellen.«
»Was gibt es denn noch für Fragen zu stellen, Inspektor?«, wollte Helen Lagarde wissen. Sie war eine große, schöne Frau, Ende Dreißig, sportlich und schlank, mit auffallend vollem kastanienbraunem Haar. Gemeinsam mit Brückner betrat sie den Supermarkt, den sie angesteuert hatte. Sie nahm sich einen Einkaufswagen und schob ihn zügig durch die Eingangsschranke. Es war klar, dass sie mit Brückner nicht unbedingt weiter zu haben wollte. Doch der folgte ihr wie ein herrenloser Hund. Etwas lächerlich kam er sich schon vor, aber was sollte er denn tun? Kriminaldirektor Hofer hatte sich in eine ganz spezielle Theorie verrannt, und an ihm, Brückner, Kriminalinspektor im ersten Dienstjahr, war es natürlich wieder einmal hängen geblieben, die Sache zu überprüfen.
»Hören Sie, Inspektor ...«
»Brückner«, half er ihr aus. »Christoph Brückner.« Er zeigte ihr seinen Dienstausweis.
»Ich habe nicht die Absicht, mich noch länger durch Ihre dummen Fragen belästigen zu lassen. Mein Mann ist vor einer Woche ums Leben gekommen – ich muss mit seinem Tod fertigwerden, verstehen Sie mich? Ich muss mein Leben wieder in den Griff bekommen.«
weiter in...



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